Konzertbericht: 
Elton John & Band live in Uelzen, 03.06.2016

 

Candle in the Wind, Rocket Man, Your Song - diese Titel sind nur Wenige von den Klassikern jenes Mannes, den man zu den größten Ikonen unserer Zeit zählen kann. Unabhängig davon, ob man in Europa, Asien oder Amerika lebt - jeder hat schon einmal einen Song des berühmten Brillenträgers gehört, auch wenn er oder ihr nicht bewusst ist, dass er aus seiner Feder stammt. Fast eine halbe Milliarde Tonträger des Musik-Giganten wurden bisher käuflich erworben. Damit kann man ihn eindeutig nicht nur als einfachen Sänger bezeichnen, sondern als Schaffer internationaler Kultur. Doch nicht nur das! Über 3000 ausverkaufte Konzerte sprechen eine klare Sprache. Die Menschen möchten seine musikalischen Werke nicht nur auf LP oder CD genießen können, sondern auch live. Reginald Kenneth Dwight, der 1947 zur Welt kam, hat eindeutig etwas erreicht, von denen Millionen junger Talente nur träumen können. Eine fast 50 Jahre andauernde Karierre auf den Bühnen dieser Welt, zeitlose Musik, generationsübergreifende Fangemeinden - würde man alle seine Erfolge aufzählen, wäre dieser Konzertbericht so lang wie ein Buch. Also komm ich gleich auf den Punkt: Es geht um Legende Elton John! Hunderte CDs, hunderte DVDs oder auch seine alten Schallplatten bewahre ich an einem besonderen Platz in meinem Haus auf, als wären sie meine Trophäen. Ich gebe hohe Summen für Konzertkarten aus, als wären sie lebensnotwendige Medizin für mich. Elton Johns Musik ist für mich nicht einfach nur Musik, sie ist für mich wie ein Evangelium! Am dritten Tag des Junis 2016 besuchte ich mein nun siebtes Konzert des Künstlers. Das Besondere: Es war mein erstes Freiluft-Konzert und ich konnte live im Rahmen der Fernsehsendung "Hallo Niedersachsen" im NDR über Sir Elton John sprechen. Uelzen ist sicherlich keine Weltstadt, aber genau das machte dieses Erlebnis wieder zu etwas Außergewöhnlichem. 

 

Gegen 12 Uhr sind mein Onkel und ich losgefahren. Ehrlich gesagt, war ich ein wenig nervös wegen des Interviews mit dem NDR. Dies wurde mir von Ralf Dienhof, den Betreiber der bekanntesten Fanseite, ermöglicht. Erst hatte man ihn angeschrieben. Doch wenn er selbst gar nicht das Konzert besucht, ist so ein Interview eigentlich nicht möglich. Darum bat er mich dies zu übernehmen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar! Das Interview sollte Live vor Ort ausgestrahlt werden, sonst wäre ich wohl nicht so nervös gewesen. Mein Onkel war des Öfteren meine Begleitperson bei den Konzerten meines Stars. Nach einer ungefähr 2 1/2-stündigen Fahrt (mit Stau) kamen wir vor dem Gelände des Festivals an. Kurz darauf bereitete ich mich mit Nina vom NDR auf die Fragen vor, damit ich weiß, was genau bei dem Interview auf mich zukommt. Ich hatte wieder Karten ganz vorne in der dritten Reihe. Das Konzert war so gut wie ausverkauft, an die 10.000 Besucher hörten dem Klavierspieler zu. Um ca. 19 Uhr kam Elton‘s Vorband auf die Bühne: Foy Vance. Zwar stand ich bei seinem Auftritt die meiste Zeit beim Treffpunkt mit dem NDR an der Tribühne, aber ich habe noch so viel mitbekommen, um sagen zu können: Dies war eindeutig Elton‘s beste Vorband, die ich bisher zu Gesicht bekam. Seine eigenen Stücke waren stark, sein Cover von Prince‘s „Purple Rain“ war überwältigend. Ich hoffe, man hört noch viel von ihm. Als Captain Fantastic himself zum ersten Mal auf die Bühne lief und sich an sein Klavier saß, wartete ich auf die Live-Ausstrahlung. So habe ich die ersten Stücke gar nicht richtig mitbekommen. Mein Onkel saß auf unseren Plätzen in der Zeit. Das Interview hat Spaß gemacht und es war eine Erfahrung wert. Wer kann schon live im Fernsehen über seinen Star sprechen? Die Fragen waren unproblematisch, nur konnte ich Nina, aufgrund der Lautstärke nur sehr schwer verstehen. Trotzdem lief das Interview reibungslos und ich war am Ende auch sehr froh, dass ich diese Möglichkeit genutzt habe. Nina half mir, nach dem Interview, zu meinen Sitzplätzen zu kommen, denn der Innenbereich war komplett voll mit Fans. Dies war gar nicht so leicht! Aber nach ca. 10 Minuten stand ich neben meiner Reihe und verabschiedete mich von Nina. Eine sehr nette und hilfsbereite Frau, muss ich noch hinzufügen! Dann saß ich mich neben meinen Onkel auf meinen Platz. Damit fing das Konzert für mich erst richtig an. Elton war in bester Laune, der Sound war wundervoll, auch nicht zu laut. Der „Rocket Man“ war an diesem Tag stimmlich enorm stark, sein Outfit wieder glamouros und glitzernd. Und man hat es wieder deutlich gehört: Er kann Klavier spielen wie kein Anderer. Ob „Goodbye Yellow Brick Road“ oder „Daniel“, er performte seine Klassiker perfekt! Auf „Looking Up“, ein Song aus dem neuen Album „Wonderful Crazy Night“, freute ich mich besonders und wurde auch nicht enttäuscht. Genau so wie bei „Good Heart“, einer meiner Favoriten vom neuen Album. Elton kann es immer noch. Nur wenige Künstler komponieren auch nach so einer langen Karriere und so vielen Alben, solche starken Songs. Darauf folgten Hit auf Hit. „Philidelphia Freedom“, „Rocket Man“, „Tiny Dancer“, „Levon“, ich liebe sie alle. Nach der Performance seines 80er-Hits „I Guess That‘s Why They Call It The Blues“ spielte er eine unfassbar beeindruckende Version von „Have Mercy On The Criminal“. Stimmlich überwältigend! Diesen Song sollte er erneut mit jetziger Stimme veröffentlichen, es könnte ein Hit werden! Es folgten weltbekannte Balladen wie „Sorry Seems To Be The Hardest Word" und mein Lieblingsstück „Your Song“. Auch wenn „Your Song“ nicht als letzter Song vorkam, ist es für mich immer etwas Besonderes, wenn er dieses Lied spielt. Ich liebe es einfach! Ab „Sad Songs“ rannten die vorderen Reihen an die Absperrung vor der Bühne. Und auch ich. Durch die Absperrung gab es leider keine Autogramme, was ziemlich schade war. Ich hatte extra eine Tüte mit lauter Elton-Kram mitgenommen (CDs, DVDs, Hüllen der Schallplatten, sogar die BluRay zu König der Löwen). Aber man kann schließlich nicht alles haben. Nach meiner Meinung, hätte Elton mehr Songs aus seinem neuen Album spielen sollen. Er spielte den neuen Song „Blue Wonderful“, ein weiteres tolles Lied! Nach „Candle in the Wind“ kam die heiße Phase! Das ganze Gelände sang und tanze zu Elton‘s Rock-Klassikern mit! „All the Girls love Alice“ war fetzig, „I‘m Still Standing“ noch fetziger und bei „Your Sister Can't Twist (But She Can Rock ´n´ Roll)“ saß mit Sicherheit keiner mehr auf den Stühlen. Was eine Stimmung! Elton hat erneut begeistert! Bei „Saturday Night´s Alright For Fighting“ sangen alle, einschließlich mir: Saturday, Saturday, Saturday! Es macht immer wieder Spaß! Elton ging von der Bühne, kam wieder, setze sich an sein Yamaha-Klavier und sang seine beiden letzten Stücke. „Don't Let The Sun Go Down On Me“ und „Crocodile Rock“. La, la, la, la... ich muss wohl nicht mehr viel sagen! Nach einem stundenlangen Mega-Event ging der Superstar endgültig von der Bühne und Uelzen schien begeistert! Und das zu Recht! Elton John ist eben nicht nur ein grandioser Sänger, sondern auch ein Musiker von Weltformat. Da hat keiner Playback gesungen oder eine riesen Show abgezogen, das war richtige, noch handgemachte Musik! Mein Onkel und ich warteten noch ab, dass die meisten Besucher weggefahren sind und so fuhren wir anschließend auch aus Uelzen.