Um etwa 13.30 Uhr kamen wir (Erwin, Karin und Ulrike) bei der Waldbühne an
und waren nicht mal die ersten. Es dauerte auch nicht allzu lange, bis die
ersten bekannten Gesichter sich ebenfalls dort einfanden: Kamelia, ihr
Bruder Ralph sowie deren Eltern. Ein bisschen später kamen das doppelte
Liiischen
😊 (Lisa und ihre Zwillingsschwester Laura - nur auseinanderzuhalten
dadurch, dass Lisa vorbildlichst ein Elton-Shirt getragen hat und Laura
nicht; Laura, das muss sich noch ändern!😉)
und deren Mutter dazu. Unter diesen Voraussetzungen ist das Warten bis zum
Einlass natürlich ein Klacks. Ebenso ein schönes Wiedersehen gab es mit
Jasmin, Olli und seiner Freundin, Phillip, Sven-Erik, 2 x Stefan, Peter
Bucek, Jimmie Collins....
Kurz vor 17 Uhr nahmen die Ordner ihre Stellung ein, und dieses Mal hatte
man angenehmerweise wirklich das Gefühl, dass diese Leute plus das
Sicherheitspersonal wussten, was sie tun; das kann man weiß Gott nicht immer
behaupten. Unklar war für uns immer noch die Sache mit den Plätzen direkt
vor der Bühne: stehen oder sitzen? Der Ordner, der bei uns stand, meinte, es
ist voll bestuhlt, aber direkt vor die Bühne kommen nur VIPs. Wir:?????????
Wir haben noch angebracht, dass ein gewisser Block C für sog. VIP-Tickets
reserviert sei, der Rest aber doch freie Platzwahl. Und ob er uns veräppeln
will. Nein, hat er gemeint. Okay, das war natürlich ein Dämpfer auf die
Konzert-Vorfreude. Dann endlich ging’s los: Ticket gescannt, keine Taschen
zu kontrollieren und rennen, was das Zeug hält. Karin war so ziemlich als
erstes bei den Stufen, wurde aber beim Treppenrunterlaufen (ca. 150
unregelmäßige Stufen) von springenden Gazellen, die z.T. drei Stufen auf
einmal nahmen, überholt. Weiter unten beim Innenraum standen wieder Ordner,
die versuchten, die Fans zurückzuhalten. Karin ist daher zu einem Block
gerannt, der außer dem Innenraum der Bühne am nächsten war. Plötzlich schrie
aber jemand, dass es runter in den Innenraum gehen soll, und als Karin dort
bei den ersten Reihen ankam, hatte sich Ulrike gerade regelrecht auf zwei
Plätze in der 1. Reihe gehechtet - man kann sagen, diese beiden Plätze in
Reihe 1 ganz links im Mittelblock mit bester Sicht auf Elton waren die
besten überhaupt. Danke, Ulrike!!! Direkt hinter uns: Lisa, Laura und ihre
Mutter sowie Erwin. Wir waren noch gespannt, ob wir von unseren Plätzen
wieder verscheucht werden (hätten uns allerdings geweigert), aber das war
nicht der Fall. Hier gab es eindeutig ein Missverständnis bez. der
Organisation, aber das war es auch schon. Alles andere verlief prima und
professionell.
Um kurz vor 19 Uhr begannen wir allesamt, die mitgebrachten Luftballons
aufzublasen, um sie zu Konzertbeginn ins Publikum zu schicken. Pünktlich wie
immer war Elton auf den Leinwänden zu sehen, um die 2Cellos anzukündigen.
Bei Highway To Hell (mit John als Taktgeber, plus zu den letzten Klängen kam
die gesamte Band dazu) stand bereits alles. Und das Beste: Viele blieben es
das komplette Konzert hindurch! Welch ein Jubel, als Elton zu The Bitch Is
Back auf die Bühne kommt!! Weiter mit Bennie und Grey Seal,
Levon...spätestens ab da war klar, dass es für uns kein Hinsetzen mehr geben
würde, und wir blieben auf unseren Beinen - hüpfend, tanzend, manchmal "pogend"..
Herrlich, wie uns das gefiel! Und Elton sichtlich auch; bestens gelaunt und
mit kräftiger Singstimme (beim Sprechen konnte man etwas Heiserkeit
vernehmen) haute er einen Hammer nach dem anderen raus. Candle In The Wind
war natürlich, wie zu erwarten, ein Publikumsfavorit; schön anzusehen das
Meer an leuchtenden Smartphones, Feuerzeugen und Leuchtstäben. Für uns Fans
aber viel schöner, dass Hey Ahab weiterhin in der Setliste zu finden ist,
und dieser klasse Kracher verfehlte - obwohl bestimmt den meisten nicht
bekannt - auch dieses Mal seine Wirkung nicht. Mittendrin gab’s mal
Kusshändchen für Ulrike und Zungenlächeln für Karin - ja, so ist’s brav,
lieber Elton!
😃 Dass Elton den Schalk im Nacken gepachtet hat, davon konnte man
sich zu Funeral For A Friend überzeugen: Elton sitzt mit Rücken zu uns auf
dem Hocker, steht auf und trinkt einen Schluck, setzt sich wieder hin, und
dann kommt der erste Eiswürfel in Richtung Kim geflogen. Kurz darauf der
nächste. Kim hatte sichtlich Mühe, die Konzentration zu halten.
😊 Dann: Elton steht wieder auf, nimmt 'nen Schluck, setzt sich
wieder hin und die nächsten Eiswürfel landen bei Kim (hat ihn aber nicht
getroffen). Als die Eiswürfel alle waren, hat Elton wortwörtlich das
Handtuch geschmissen.
😃 Nach Love Lies Bleeding kündigte er den ersten von zwei Songs, die
wir im Laufe dieses Konzerts zu hören bekamen, vom neuen Album The Diving
Board an: Oscar Wilde Gets Out. Auch wenn insgesamt die Reaktion vom
Publikum darauf eher verhalten war, waren wir uns mit unserer restlosen
Begeisterung einig. Ein klasse Stück von - wie wir jetzt ja wissen - einem
erstklassigen Album!
Zeit zum Durchschnaufen boten Daniel, Sorry Seems To Be The Hardest Word
(vielleicht für die Hardcore-Fans sowas wie ein kleines Nicht-Highlight) und
The One. Letzteres spielte Elton solo, und spätestens hier klar, dass er
keinerlei Gesangsprobleme hatte und erstklassig bei Stimme war. Auch bei
diesen drei langsamen Stücken blieben im Innenraum etliche Zuschauer auf
ihren Beinen. Erwähnenswert ist auch, dass sich irgendwann bei den hinteren
Reihen im Innenraum in den Gängen eine beachtliche Anzahl an
Konzertbesuchern angesammelt hatte. Gut möglich, dass die keine Lust hatten,
sich in den noch verbliebenen Plätzen ganz oben seitlich einzufinden und
näher dran sein wollten.
Gegen Ende von Don’t Let The Sun Go Down On Me war dann der “Startschuss”
zum Bühnensturm, der dieses Mal ein wenig chaotisch ausfiel. Ulrike und
Karin hatten vor Konzertbeginn getestet, wie weit man an die extrem hohe
Bühne (gut zwei Meter) ran kann, um immer noch das Bühnengeschehen
mitverfolgen zu können. Die Entfernung zur Bühne betrug bestimmt drei Meter.
Da wir in der ersten Reihe waren und die Anzeichen zum Bühnensturm mit
Adleraugen verfolgten, waren wir auch die ersten, die die beiden Stufen nach
oben flitzten und unsere Plätze einnahmen. Viele andere sahen den großen
Abstand zur Bühne allerdings als Anlass, sich vor uns zu stellen. Natürlich
konnten die nichts mehr sehen und haben daraufhin das Konzert über ihre
Smartphones verfolgt, die über ihren Köpfen ragten und somit uns wiederum
die Sicht erschwerten. Trotzdem wunderbar, I’m Still Standing und Crocodile
Rock mitten im Getümmel mitzuträllern. Nach Saturday Night’s Alright For
Fighting verließ Elton für etwa 30 Sekunden die Bühne, und hat dann
angefangen, Autogramme zu schreiben - trotz der enorm hohen Bühne! Da hatte
dann auch das Drücken, Schieben und Quetschen seinen Höhepunkt erreicht, und
es war gut möglich bzw. wahrscheinlich, dass man sich plötzlich an einem
völlig anderen Platz wiedergefunden hat, als das vor den Autogrammen der
Fall war. Karin versuchte gar nicht erst, eines der Autogramme abzustauben,
da offensichtlich war, dass mit Konzertkarten keine Chance bestand (was
Ulrike bestätigen kann) und wir nichts anderes, größeres dabei hatten. Dann
stimmte Elton ohne Ankündigung Home Again an. Und alleine dieser Moment war
das Chaos vorne an der Bühne wert: Der Refrain klang lauthals aus sämtlichen
Fan-Kehlen, als ob es einer der größten Hits Eltons wär; ein Refrain, der
alleine beim Gedanken daran Gänsehaut auslöst. Wow, ging das unter die Haut!
Nach ein paar lieben Worte für die deutschen Fans widmete er das wohl
schönste Liebeslied aller Zeiten, Your Song, unserer Kanzlerin Angela
Merkel.
Nach 26 Liedern, nach ca. 2 Std. 40 Minuten Non-Stop-Musik vom Feinsten war
dieses tolle Konzerterlebnis zu Ende. Aber noch nicht vollkommen: Außerhalb
der Waldbühne wurde an den Autos, mit Elton lautstark im Radio,
weitergefeiert. Ja, so macht auch das x. Konzert einen Heidenspaß, und wir
freuen uns jetzt schon auf das nächste Mal. Danke Berlin!