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28. Mai 2010

Elton John und Band Live in Jelling/Dänemark

Bericht von Phillip Schober

Nach einer 15-stündigen Zugfahrt (Verspätung eingerechnet) erreichte ich schließlich einen der ältesten Orte Dänemarks, das Vikingerstädtchen Vejle (3.200 Einwohner). 

Das Jellingmusikfestival findet jeden Sommer an vier aufeinanderfolgenden Tagen statt. Auf fünf Bühnen stellen Musiker ihr können unter Beweis. Angrenzend an das Festivalgelände war der Campingbereich, umsonst für jeden Konzertbesucher. Wackenähnliche Zustände erwarteten mich, als ich diesen Betrat. Laute Musik und viele besoffene Jugendliche. Genau nicht Eltons Klientel, dachte ich mir im ersten Moment. Später stellte sich aber heraus, dass die ganze Jugend wegen anderer Künstler auf das Konzert ging.

Mittags fand vor Publikum der erste Soundcheck für Eltons Band statt. Die Tontechniker legten eine grandiose Jamsession zu Tage, zu welcher der Sound perfekt eingestellt wurde. Ab jetzt hieß es warten. Nach anfänglichem Regen waren es immerhin ncoh neun Stunden, bis der Sir um 21:10 Uhr die Bühne betreten sollte. 

Als Vorband traten den Nachmittag über Didium & The Black Bonnie Picture, Outlandish und Beth Hart (als Ersatz für Wolfmother) auf. Zwischen den einzelnen Acts war jedesmal eine Pause von über 60 Minuten. Am frühen Nachmittag traf ich auf zwei dänische Fans Emil und Mads (beide etwas jünger als ich, aber total nett). Mit ihnen konnte ich den neusten EJ Tratsch austauschen.

KIM BULLARD:

Nachdem Beth Hart um ca. 19:45 Uhr die Bühne verlies, lichtete sich die Menge etwas, es war ja immerhin noch über eine Stunde Umbaupause. Ich dreht mich um, um auf die Toilette zu gehen, als ich plötzlich Kim Bullard hinter mir stehen sehe. Voller Freude, ihn hier anzutreffen, begrüßte ich ihn mit: "Hello Mr. Bullard". Da dies eine der seltenen Gelegeheiten war, einen Teil der EJ Band persönlich zu treffen, nutze ich die Gelegenheit und unterhielt mich mit ihm. Leider hatte Kim nicht viel Zeit (er lief direkt nach dem Gespräch auf die Bühne um seinen Soundcheck erledigen). Er war dennoch sehr höflich und bot mir gleich das Du an. Etwa fünf Minuten hat er sich für die umstehenden Fans Zeit genommen.
Er erzählte uns über seine Anfänge in der Band, und darüber, dass er selbst nicht genau verstanden habe, wieso er überhaupt den Posten bekommen habe Zufall, so schien es ihm. Kim erzählt auch noch, dass er einen Dauerjetlag habe, und das einfach ausgleiche, indem er überhaupt nicht schlafe. 
Nachdem er von betrunkenen Dänen auf ein Bier eingeladen wurde (sie fanden es einfach klasse, mit einem Ami zu reden), was er aber dankend ablehnte, weil er nie Alkohol trinke, verlies er uns und machte sich an die Arbeit.

Sex Drugs and Rock'n'Roll scheint wirklich nicht seine Welt zu sein. 

Nachdem wir Bullard hinterhergerannt sind, waren unsere Plätze in der ersten Reihe leider vergeben. Trotzdem drängelten wir uns noch bis in die 3. Reihe vor.

Elton betrat pünktlich um 21:10 Uhr die Bühne. Einen LED-Screen hat es bei dem Festival nicht geben, nur einige wenige Scheinwerfer. Elton sprach oft über Dänemark, so sei "Sacrifice" zum Beispiel nicht weit weg von Jelling aufgenommen worden. Er war in einer super Laune und machte viele Grimassen während den Songs. Leider war nicht alles von dem, was er sagte, zu verstehen. Entweder nuschelte er, oder der Sound war einfach schlecht abgemischt.

Bei Madman zeigte Elton etwas, was er nur selten macht. In dem Soloteil gab er ein Glisssando über 8 Oktaven zum Besten, ganz zur Freude des Publikum. Als Encore gab es nur Your Song, zwischen "I'm still standing" und "Crocodile Rock" verlies Elton diesmal nicht die Bühne. Nach zwei Stunden fand die Show ein sehr schnelles Ende. Elton hauchte ein "Thank-you" ins Microphon und verlies ohne den Applaus zu empfangen das Gelände. Die Stimmung war von Anfang an am Brodlen. Elton wurde mit großen Jubelrufen empfangen. Allein von dem Publikum her, ist das mein bisher besten Elton John Konzert gewesen. Auch hatte Elton eine super Setlist dabeigehabt und spielte mit voller Lebensfreude.

Setlist:

Funeral for a Friend
Love Lies Bleeding
Saturday Night's Alright (For Fighting)
Madman Across The Water
Tiny Dancer
Philadelphia Freedom
Goodbye Yellow Brick Road
Daniel
Rocket Man
I Guess That's Why They Call It The Blues
Take Me To The Pilot
Sacrifice
Don't Let The Sun Go Down On Me
Sorry Seems To Be The Hardest Word
Candle in the Wind
Sad Songs Say So Much (Eingeführt mit einem "Let's get naked!")
Bennie and the Jets
The Bitch Is Back
I'm Still Standing
Crocodile Rock 

Your Song

Bilder von Phillip Schober: